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Künstler: Queens of the stone age

Album: Lullabies to paralyze

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Little sister

Autor: Markus

Spätestens seit dem Release von “Songs for the deaf” gelten die Queens of the stone age als eine der massenwirksamsten und innovativsten Rockbands der Gegenwart. Die 2002er Veröffentlichung schlug in der Szene ein wie die berühmte Bombe und sorgte dafür, dass die Band in vorher ungekannte Verkaufsregionen aufstieg und einen enormen Popularitätsschub erfuhr. Anfang 2004 allerdings kam der Schock: Mastermind Josh Homme feuerte seinen exzentrischen Mitstreiter Nick Oliveri und auch Mark Lanegan quittierte kurze Zeit später den Dienst bei den Königinnen. Diese unliebsamen Veränderungen im Line up der Supergroup lösten bei vielen Fans der Truppe großes Unverständnis und die Befürchtung aus, die Band würde sich nun vollends von der Bildfläche verabschieden. Was kann man also von einem Album erwarten, dass quasi im Alleingang von Mr. Homme komponiert wurde und außerdem das Problem hat, sich mit einer der einflussreichsten Rockplatten der letzten Jahre messen lassen zu müssen?

Glücklicherweise beschränkt sich der Rotschopf auf „Lullabies to paralyze“ nicht darauf, eine Kopie des Vorgängerwerkes anzufertigen. Stattdessen hat der Frontman ein Monster von einem Album kreiert, welches enorm abwechslungsreich, erfrischend unkonventionell und manchmal erstaunlich sperrig daherkommt. Zunächst allerdings gibt es  mit den ersten sieben Songs waschechte Stonerrock-Hymnen zu hören, die voll und ganz in der Tradition älterer Queens of the stone age-Hits stehen. Beispielsweise gefallen „Medication“, „Burn the witch“ und besonders das erste Video „Little sister“ vor allem Fans der jüngeren Stunde und dürften auf den einschlägig bekannten Musiksendern rauf- und runtergedudelt werden. Auch das extrem coole und äußerst entspannt wirkende „In my head“ könnte locker als Singleauskopplung durchgehen. Der Hörer hat es hier also mit Stadionrock vom Allerfeinsten zu tun, aber das ist noch lange nicht alles.

Ab Song 8 nämlich verlassen die Queens of the stone age die bekannten Pfade, was dazu führt, dass sich der Hörer zunächst gehörig vor den Kopf gestoßen fühlt. „I never came“ ist eine äußerst ruhige, beim ersten Kontakt wenig auffällige Nummer geworden, die sich erst nach mehrmaligem Hören erschließt. Richtig ausgeflippt wird es dann mit dem folgenden „Someone’s in the wolf“, welches nicht nur eine Spielzeit von über 7 Minuten aufweist, sondern auch durch den Einsatz eines kompletten Blasorchesters zu überraschen weiß. Hat sich der Konsument dieses Stück erst einmal einige Male zu Gemüte geführt, ist er  nicht mehr in der Lage seine Beine stillzuhalten. „Skin on skin“ heißt eine weitere extravagante Komposition, bei der Josh Homme mit interessanten Gesangslinien aufwartet, die man so sicherlich nicht erwartet hätte, während das abschließende  „Long slow goodbye“ seinem Namen alle Ehre macht und sich eher gemächlicher in die Lauscher gräbt.

Die Queens liefern mit „Lullabies to paralyze“ ihr bisher vielfältigstes Album ab, wenngleich es mit Sicherheit nicht als ihr eingängigstes bezeichnet werden kann. MTV und VIVA-Anhänger werden also vor allem mit der 2. Hälfte der Platte ihre Probleme haben. Allen anderen sei sie von Anfang bis Ende wärmstens ans Herz gelegt.

 

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